17.02.2016 - Fahrt der Kloster Gröninger FF zum Bundestag

Versprechen eingehalten!
Im Sommer 2015 feierte die Freiwillige Feuerwehr Kloster Gröningen das 110. Bestehen seiner Gründung.


Zu Beginn der Feier, wo einige Kameraden auch geehrt wurden, sprach unter anderem auch der Bundestagsabgeordnete Manfred Behrens, der zum Abschluss seiner Rede, unsere Wehr in den Bundestag einlud.

Nach gut einem halben Jahr löste er sein Versprechen tatsächlich ein und viele Kameraden waren über das Programm hoch erfreut. So waren wir zudem für zwei Tage mit Übernachtung eingeladen. Am Mittwoch ging es schon um 06:30 Uhr mit dem Bus ab Kloster Gröningen los und die ehemalige Kloster Gröningerin, Landtagsabgeordnete Gabriele Brakebusch, begrüßte uns mit der Mitarbeiterin des Herrn Behrens, Frau Strauß.
In Wolmirsleben nahmen wir noch weitere Kameraden unter Leitung ihres Bürgermeisters auf. Unsere Kameradin Nora Ertmer setzte dann schon zu Beginn der Fahrt noch einen oben drauf und reichte kleine Spieße mit Würstchen, Käse und Weintrauben, schob dann noch Sauerkrautbrötchen und Kuchen nach. 

Natürlich fehlten die zugehörigen Getränke nicht, sodass es schon eine lustige Hinfahrt war. Wie immer waren wir eine dufte Truppe und selbst Herr Behrens war bei unserer Ankunft begeistert.
In Berlin angekommen, besuchten wir zunächst die Landesvertretung Sachsen Anhalts in der Luisenstraße, die vielen auch unter dem Begriff „Möve“ bekannt ist. 
Die Landesvertretung, die sozusagen die Botschaft unseres Landes in Berlin ist, wurde uns nach der Begrüßung durch den Staatssekretär Dr. Michael Schneider, vom Mitarbeiter Henning Baumeister ausführlich ins Bild gesetzt. Wir erfuhren so von den vielen Aufgaben der Vertretung, die in mehrfacher Hinsicht eine Scharnierfunktion hat. Sie ist das Bindeglied zwischen Landesregierung und dem Bund, also dem Bundesrat, dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung!

Nach der Einführung konnten wir etwas mehr über den Tellerrand schauen und durften uns anschließend die künstlerisch hervorragend ausgestatteten Räumlichkeiten des um 1828 erbauten Gebäudes anschauen. Einige durften sich sogar auf den Chefsessel von Ministerpräsident Reiner Haselhoff setzen. Kurz nach Ende des 2. Weltkrieges befand sich hier ein Theater-und Filmclub in dem viele namhafte Persönlichkeiten, wie Berthold Brecht, Ernst Busch, Hans Albers, Gustav Gründgens, Sophia Loren u.a. gefragte Künstler, verkehrten. Seit 1998 gehört das schöne Gebäude dem Land Sachsen Anhalt.

Nach der Verabschiedung ging es mit dem Bus durch das Zentrum unserer Hauptstadt, bis hin zum Fernsehturm, wo wir zum Mittagessen eingeladen waren. Bei relativ schönem Wetter hatten wir eine Aussicht bis an die Randgebiete der Stadt.
Um 15 Uhr hatten wir ein Informationsgespräch bei der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk in für Berlin. Der THW-Mitarbeiter Peter Unterspann, ein alter Hase auf dem Gebiet, gab uns Einblicke in die Aufgaben und Tätigkeiten der leistungsfähigen Organisation, die wie die Feuerwehr auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. 

Die 77000 Mitarbeiter sind die Helfer in der Not, wenn Licht, Wasser oder Strom nicht funktionieren. Die bundesweite Organisation kennt man auch gut vom Fernsehen, da sie auch als humanitäre Botschafter im Ausland sind. Immer wenn Erd- o. Seebeben großen Schaden angerichtet haben, sind sie mit ihrer Technik unterwegs. Nach zwei Stunden der Schulung, war aber die Luft bei den Rauchern herunter und die Konzentration ließ nach, sodass jeder auf die Stadtrundfahrt gespannt war.

Nach der von Schneeregen begleiteten Fahrt, bei der wir viele schöne Ecken der Stadt sahen, ging es zum Abendessen in das Hotel Leonardo, wo wir gemeinsam mit Herrn Behrens gut tafelten. Herr Behrens nahm sich viel Zeit und besuchte fast jeden Tisch, sodass jeder seine Sorgen an den Mann bringen konnte. 

Melanie Hecht und Ralf Staufenbiel überreichten im Anschluss Herrn Behrens im Auftrage unserer Feuerwehr ein Gruppenbild von den Klosterbrüdern- und Schwestern, welches zur 110-Jahrfeier gefertigt wurde und ein Heimatbuch über das Kriegsende im nördlichen Harzvorland. Damit verband Kamerad Ralf Staufenbiel den Wunsch, dass sich Herr Behrens besonders die Seiten mit den Briefen einer Mutter, die im 2. Weltkrieg zwei Söhne verlor besonders gut durchliest und sich für ein friedliches und starkes Deutschland einsetzt.
Nach einem gemütlichen Kneipenbesuch war jeder froh die Beine hochlegen zu dürfen.

Am Donnerstag besuchten wir das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin Mitte, wo wir durch die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Julia Born viel über die Aufgaben und Ziele des Ministeriums erfuhren. Im Mittelpunkt standen die neusten Techniken wie die LED-Technik, aber auch ein Organigramm, wie solch großes Ministerium geleitet wird und wie es von der Grundlagenforschung bis hin zum Prototypen, Endprodukt und zur Gesetzgebung kommt. In Punkto Bildungssystem gab es dann leichte kontroverse Ansichten seitens unserer Landtagsabgeordneten Gabriele Brakebusch, die von etlichen unserer Gruppe mit viel Beifall bedacht wurde. 
Die junge studierte Journalistin war aber clever genug und umschiffte das Thema gekonnt. Der Vortrag war aber dennoch sehr gut! Nach Ende der Diskussion konnten wir uns im Eingangsbereich des Ministeriums von den vielen Möglichkeiten der LED-Technik überzeugen. Viele Künstler setzten diese Technik voll ins Bild und ein Treppengeländer erstrahlte in Regenbogenfarben, die die vorbeiströmende Luft in ein wahres Flammenbild verwandelten. Das war schon sehenswert!

Um 11:30 Uhr fanden wir und dann zum Sicherheits-Check am Bundestag ein. Ab 12 Uhr besuchten wir dann eine Plenarsitzung zu verschiedenen Punkten und sahen den Ablauf aus anderer Sicht, als im Fernsehen. Man muss es mal gesehen haben, so einige der Kameraden. Im Anschluss informierte uns Herr Behrens, nach Gratulation einiger Kameraden nachträglich zum Geburtstag (Mit Sekt und Bildband) über sein eigentliches Aufgabengebiet, was durchaus interessant war. Er nahm auch hier viele Sorgen live auf, da er z.B. auch für die Fahrradwege zuständig ist. 

Natürlich konnten wir auch die Kuppel des Reichstages besichtigen, und ein Fototermin beendete den kurzen Aufenthalt, da schon um 15 Uhr das Mittagessen in den Humboldt –Terrassen (gegenüber dem Dom) angesagt war.  Sehr interessant war der Besuch des Humboldt-Forums, wo uns ein Architekt anhand von Modellen den Schlossneubau des ehemaligen Berliner Schlosses erklärte. Das riesige Gebäude von 100 x 200m wird nach Fertigstellung um 2019 ein Teil der Berliner Museen beherbergen.

Kurz vor Ende der Fahrt besuchten wir die ehemalige Prinz-Albrecht-Straße, wo sich zu nazistischen Zeiten das Terror-Zentrum befand. Im Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ konnte sich jeder in Ruhe ansehen was die damalige Diktatur angerichtet hatte.

Mit einem Lunchpaket und vielen Fotos ausgerüstet ging die Fahrt wieder nach Hause. Abschließend können wir nur Danke für die Einladung sagen, denn der Ausflug in die deutsche Hauptstadt hat auch das kameradschaftliche Zusammenleben wieder einmal belebt.


Bild und Text: Ralf Staufenbiel

  • 1
  • 2
  • 3